Europäisches Dateninfrastrukturprojekt GAIA-X

Das Freiburger IT-Unternehmen highQ Computerlösungen gehört zu den „Day-1-Member“ der Ende Januar gegründeten Non-Profit-Organisation GAIA-X AISBL. Diese soll den Aufbau einer europäischen Dateninfrastruktur vorantreiben und damit eine datenschutzkonforme Alternative zu Clouddiensten internationaler Großanbieter schaffen.

„Wir sind vom ersten Tag an dabei“, freut sich highQ Geschäftsführer Thomas Hornig. „Aber eigentlich arbeiten wir schon seit mehreren Jahren bei GAIA-X mit.“ Bisher war die europäische Initiative offiziell auf 22 Gründungsmitglieder – große deutsche und französische Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Gesellschaft, Siemens, die Deutsche Telekom, EDF, Orange und SAP – beschränkt; die neu gegründete Institution steht nun auch rund 300 weiteren Mitgliedern aus Europa, Asien und den USA offen, darunter auch viele mittelständische Firmen wie highQ, die in besonderem Maße von der GAIA-X-Infrastruktur profieren sollen.

Denn es sind vor allem kleine bis mittelgroße Unternehmen, die sich in der Regel keine eigenen Serverfarmen leisten können und daher auf Clouddienste internationaler Großanbieter wie Amazon oder Google angewiesen sind. Wie ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem letzten Jahr zeigt, kann es jedoch problematisch sein, personenbezogene Daten in Länder außerhalb der Europäischen Union zu übermitteln, wenn diese dort nicht hinreichend vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Gemäß der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) drohen in solchen Fällen empfindliche Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes. Für highQ war auch bereits vor den Gerichtsurteilen klar, dass man Daten besser in sicheren Umgebungen speichert, so dass das Team der IT-Administration um Martin Jäschke, das nahezu 200 Kunden-Server betreut und hostet schon früh nach alternativen Lösungen gesucht hatte. Um hier auch weiterhin wirtschaftlich sinnvolle Angebote unterbreiten zu können, erhofft sich highQ aus der GAIA-X Initiative zeitnahe konkrete Maßnahmen.

Datenschutzkonformer Cloudspace

Eine DSGVO-konforme Infrastruktur würde hier Abhilfe schaffen. „Wir wollen für europäische Unternehmen eine sichere Alternative in Sachen Cloudspace entwickeln“, erklärt Thomas Hornig das Ziel von GAIA-X. Die Software-Plattform, an deren Konzept Hornig in den letzten Jahren persönlich mitgewirkt hat, soll einen sicheren Datenaustausch ermöglichen und Datensouveränität garantieren – das heißt, jeder Nutzer kann selbst festlegen, was mit seinen Daten geschieht und wer Zugriff erhält.

Als internationale, nicht gewinnorientierte Organisation soll die in Brüssel ansässige GAIA-X AISBL die bisherigen Entwicklungen nun im erweiterten Teilnehmerkreis fortführen. „Als Day-1-Member werden wir uns weiterhin aktiv einbringen“, unterstreicht highQ-Geschäftsführer Thomas Hornig. Der Schwerpunkt des highQ-Engagements wird dabei auf digitalen Geschäftsmodellen im Bereich Mobilität liegen, in dem highQ über umfangreiche Expertise verfügt.

Über GAIA-X

GAIA-X ist ein digitales Ökosystem, das von seinen Mitgliedern gemeinsam entwickelt und reguliert wird. Ziel des Projekts ist es, eine sichere und vertrauenswürdige Umgebung für den Austausch und die Speicherung von Daten zu schaffen. Die entstehende Infrastruktur soll als Basis für innovative, datengetriebene Geschäftsmodelle dienen und europäischen Unternehmen jeder Größe ermöglichen, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Offizieller Träger des Projekts ist die Ende Januar 2021 gegründete internationale Non-Profit-Organisation GAIA-X AISBL (Association internationale sans but lucratif), in die neben den 22 Gründungsmitgliedern der GAIA-X-Initiative rund 300 weitere Unternehmen aus Europa, Asien und den USA eingebunden sind.

www.data-infrastructure.eu

Über die highQ Computerlösungen GmbH

Das 1996 in Freiburg gegründete Software-Unternehmen unterstützt, Kommunen, Verkehrsunternehmen und Finanzinstitute mit innovativen IT-Lösungen bei der effektiven Planung, Durchführung, Optimierung und Überwachung ihrer Aufgaben. Im Bereich Mobilität will highQ dazu beitragen, den öffentlichen Personenverkehr flüssiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept der Mobilitätsplattform, die verschiedene Anbieter von Verkehrsleistungen digital vernetzt; in Osnabrück und im Schwabenbund sind bereits die ersten Projekte erfolgreich in den Echtbetrieb gegangen. Zurzeit beschäftigt highQ rund 60 Mitarbeiter an den fünf Standorten Freiburg, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart.

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