Im Neubau verflüchtigt sich die Vormachtstellung von Gas als Wärmelieferant Nr. 1

Der deutsche Wärmemarkt ist in Bewegung, denn die absolute Dominanz von Gas als Heizlieferant Nr. 1 scheint erste Risse bekommen zu haben. Zwar wurden 2016 immer noch in fast jeder zweiten neuen Wohnimmobilie eine Gasheizung eingeplant und genehmigt, aber die Umweltthermie konnte deutlich Marktanteile hinzugewinnen – und dies auf Kosten des Gases. So stieg der Anteil der genehmigten Gebäude, die durch Luft- und Wasserwärmepumpen beheizt werden, zwischen 2015 und 2016 um 5 Prozentpunkte. Den statistischen Angaben zufolge wurden 2016 somit insgesamt 37.745 Gebäude genehmigt, in denen die Umweltthermie für die wohlige Wärme sorgt – ein Rekordwert. Doch woher kommt dieser sprunghafte Anstieg bei den Wärmepumpen und wie positionieren sich die anderen Heizenergieträger wie etwa Holz, Geothermie oder Fernwärme? BauInfoConsult hat die Entwicklung auf dem Wärmemarkt analysiert.

Laut der Genehmigungsstatistik des Statistischen Bundesamts war Gas im Jahr 2016 mit einem Marktanteil von 47 Prozent immer noch der beliebteste Heizenergieträger im Wohnungsneubau – 58.733 mit Gas befeuerte Neubauten sprechen hier eine eindeutige Sprache. Allerdings scheint die Vormachtstellung von Gas als Wärmelieferant Nr. 1 zuletzt erste Erosionsanzeichen zu zeigen, denn 2015 wurden noch in 53 Prozent (= 64.356 Bauwerke) aller Genehmigungen eine Gasheizung eingeplant.

Dagegen konnten die drei Klassiker des Heizens mit regenerativen Energien – Umweltthermie, Geothermie und Holz – mit einem Anteil von insgesamt 42 Prozent aller genehmigten Neubauten in 2016 insgesamt betrachtet einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Insbesondere die Umweltthermie – bei der Luft oder Wasser die Wärme entzogen wird – kann sich von den erneuerbaren Energien als Sieger sehen: 30 Prozent der genehmigten Wohngebäude wurden 2016 mit dieser umweltfreundlichen Technik ausgestattet – ein sattes Plus von 5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei zeigen die statistischen Zahlen relativ deutlich, dass die jüngste Marktschwäche des Gases besonders durch diese Zuwachsrate bei der Umweltthermie verursacht wurde.

Doch woher kommt dieser überraschende Schub bei den Luft- und Wasserwärmepumpen? Zwei Faktoren dürften hier den größten Einfluss auszuüben: Die höheren Fördersätze aus dem Marktanreizprogramm der Bundesregierung (MAP) sowie die verschärfte ENEV 2016 lassen viele Bauherren vermehrt zur Umweltthermie greifen.

Bei den anderen marktrelevanten Wärmeenergieträgern – Fernwärme, Geothermie und Holz – blieben die Anteile mit unter 7 Prozent relativ konstant. Gerade das gleichbleibende Niveau bei der Fernwärme ist zum Teil durch die Politik verursacht worden, die einem schnellen Ausbau des Fernwärmenetzes bis heute keine große Beachtung geschenkt hat. Somit ist es auch kaum verwunderlich, dass die beliebtes Wärmeträger im Neubau Gas und Wärmepumpen sind – vor allem, weil diese Systeme dezentral operieren und von der Installation und dem Kostenniveau ähnlich gute Werte vorweisen können.

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