Wie sinnvoll ist Herzfrequenzsteuerung wirklich?

 

Von der Herzfrequenzsteuerung zur allgemein anwendbaren Leistungsdiagnostik

Die heutige Trainings- und Leistungssteuerung basiert weltweit primär auf der Herzfrequenz. Sie ist leicht messbar, technisch verfügbar und im Alltag etabliert – vom Freizeitsport bis zum Leistungssport. Trainingszonen, Belastungsintensitäten und Regenerationsphasen werden überwiegend über Frequenzbereiche definiert.

Um die Aussagekraft zu erhöhen, wurden zusätzliche Verfahren entwickelt: Atemgasanalyse, VO₂-Bestimmung, ventilatorische Schwellen oder Laktatdiagnostik. Diese liefern tiefe physiologische Einblicke, sind jedoch teuer, komplex und an Laborbedingungen gebunden. Für den Alltag und die breite Bevölkerung sind sie kaum praktikabel.

Damit entsteht ein grundlegendes Problem moderner Leistungsdiagnostik:

Entweder präzise, aber nicht alltagstauglich – oder alltagstauglich, aber physiologisch unvollständig.

Der fehlende Parameter: Druck

Der entscheidende fehlende Faktor war bislang die Druckinformation unter Belastung. Während Herzfrequenz kontinuierlich messbar wurde, blieb der Blutdruck im Alltag weitgehend unsichtbar. Eine mobile, belastungstaugliche Blutdruckmessung galt lange Zeit als technisch nicht praktikabel.

Damit fehlte der Zugang zur mechanischen Seite der Leistung:

Wie Druck und Frequenz gemeinsam Arbeit leisten.

Das Prinzip der intermittierenden Pulsdruckdiagnostik

Hier setzt das Prinzip von bper.me an.

Durch kurze, intermittierende, nicht-invasive Messungen des Pulsdruckrhythmus wird erstmals sichtbar, wie kardiovaskuläre Regulation tatsächlich funktioniert – unabhängig davon, ob es sich um Leistungssportler, Freizeitsportler oder Patienten handelt.

Die Messung ist mobil, reproduzierbar und alltagstauglich. Sie benötigt weder Laborbedingungen noch maximale Ausbelastung.

Im Mittelpunkt stehen nicht Einzelwerte, sondern die Dynamik der Pulsdruckrhythmen. Dadurch werden grundlegende Mechanismen der Leistungsbereitstellung sichtbar:

  • der Ausgleichszustand durch respiratorische Modulation (RSA / BDII),
  • Leistungssteigerung über Frequenz,
  • gemeinsame Arbeit von Frequenz und systolischem Druck als Kern leistungsfähiger Belastung,
  • diastolischer Abfall zur kurzfristigen Maximierung der Pulsdruckamplitude.

Diese Mechanismen treten individuell, parallel oder dominant auf – genau darin liegt der diagnostische Mehrwert.

Mehr als Frequenz

Nicht die Höhe der Herzfrequenz entscheidet über Leistung, sondern wie Frequenz und Druck zusammenwirken.

Damit wird erstmals eine Leistungsbewertung möglich, die für alle Menschen anwendbar ist – nicht nur für jene mit Zugang zu komplexer Labordiagnostik.

Die Handhabung bleibt bewusst einfach, die Aussagekraft jedoch hoch, da sie auf der tatsächlichen mechanischen Arbeit des Kreislaufs basiert.

Ausblick

Langfristig eröffnet dieses Prinzip einen weiteren Schritt:

Wenn tragbare Systeme (z. B. Wearables) auf Basis einer solchen Referenzmessung kalibriert würden, wäre eine kontinuierliche Erfassung kardiovaskulärer Leistungsparameter möglich.

Der entscheidende Fortschritt liegt dabei nicht in immer komplexeren Systemen, sondern in der Übersetzung physiologischer Realität in eine einfache, mobile Anwendung.

Leistungsdiagnostik wird damit nicht exklusiver – sondern zugänglicher.

Nicht abstrakter – sondern mechanisch nachvollziehbar.

Nicht komplizierter – sondern steuerbar.

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