Mikrotechnologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Mikrotechnische Komponenten sind praktisch „unsichtbar“ überall in unseren Alltag integriert – und genau dies stellt die Technik-Branche im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung vor eine große Herausforderung: Es gilt, junge Menschen für diese zunächst „unsichtbare“ und wenig greifbare Mikro- oder gar Nanotechnik zu begeistern. Hierbei würde man sich fast wünschen, dass Schüler*innen oder angehende Studierende die Welt nochmals mit Kinderaugen betrachten und selbstverständliche Alltagsdinge ebenso „naiv“ hinterfragen würden: Woher weiß beispielsweise mein Smartphone, ob es senkrecht oder horizontal gehalten wird und somit die Anzeige auf dem Bildschirm drehen muss? Woher weiß das Auto, dass es regnet und der Scheibenwischer aktiviert werden muss oder dass es gerade auf ein Hindernis aufgefahren ist und der Airbag auszulösen ist? Wie funktioniert eigentlich eine Blutdruckmessung beim Arzt oder ein moderner Herzschrittmacher?
Antworten auf diese Fragen hält die Mikro- und Nanotechnologie bereit. Es geht für die Akteure in Wissenschaft und Wirtschaft aktuell vor allem darum, das Bewusstsein in allen Teilen der Gesellschaft dafür zu stärken, welche immense Rolle diese Technologien in unserem Alltag spielen. Sofern es gelingt, gerade der jungen Generation die vielfältigen Anwendungen mikrotechnologischer Komponenten und Systeme plakativ und informativ vor Augen zu führen, dürften positive Auswirkungen z. B. auch im Hinblick auf die Wahl einschlägiger Berufsausbildungen und Studienangebote nicht ausbleiben.
Vor dem Hintergrund der aktuell und zukünftig dringend gesuchten Fachkräfte im Bereich der Mikrosystem- und Nanotechnologie ist auch das Ziel des Verbundprojektes zu verstehen, die „Microtec Academy“ als eine überregionale Berufsbildungsakademie kurzfristig zu etablieren. „Mit dieser Institution sollen vorhandene Kompetenzen und Infrastrukturen bundesweit deutlicher aktiviert, gebündelt und sichtbar gemacht werden,“ erläutert Prof. Dr. Antoni Picard, der am Campus Zweibrücken die Geschäftsstelle des Aus- und Weiterbildungsnetzwerkes für Prozesstechnologien in der Mikrosystemtechnik leitet. „Die Academy wird eine wichtige Unterstützung beim Thema Qualifizierung für die Aus-, Fort- und Weiterbildung sein, wovon natürlich auch die Hochschule Kaiserslautern und speziell die Studierenden der Bachelorstudiengänge Micro- and Nanoengineering und Biomedical Micro Engineering oder auch des Masterstudiengangs Micro Systems and Nano Technologies profitieren“, so Picard weiter. Ausführliche Informationen zur Microtec Academy werden bei der Tagung „Microtec Academy Forum: Qualifizierung in Mikro- und Nanotechnologien“ am 21.-22. Februar 2023 in Stuttgart vorgestellt.
Weitere Infos im Internet:
Projekt BM=X³ : https://www.bmx3.net
Microtec Academy: https://www.bmx3.net/microtec-academy
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