Die globale Erderwärmung und der damit einhergehende Klimawandel fordern zum Umdenken und einem gewissenhafteren Handeln mit den zur Verfügung stehenden fossilen Ressourcen auf. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen nimmt die Kunststoffbranche mit der Entwicklung von Kunststoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe eine wichtige Rolle ein. Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung von Biokunststoffen lag bisher verstärkt auf thermoplastischen Materialien – ein Umstand, der sich nun ändern soll.
Förderung durch das BMEL
Die Firmen Süd-West-Chemie GmbH und Baumgarten Automotive Technics GmbH entwickeln gemeinsam mit dem SKZ rieselfähige Duroplast-Formmassen auf Basis nachwachsender Rohstoffe, die im Spritzgießverfahren verarbeitet werden können. Das über drei Jahre laufende Kooperationsprojekt wird im Rahmen des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
Zwei Optimierungsstrategien
Im Projekt werden bei der Entwicklung der biobasierten Formmassen zwei Optimierungsstrategien verfolgt. Erstens die Entwicklung von Formmassen, die einen Bioanteil von mindestens 95 % haben, und zweitens die Entwicklung von Formmassen mit möglichst hohem biobasiertem Anteil (> 70 %) und optimiertem Eigenschaftsprofil. Die neu entwickelten biobasierten Formmassen sollen in technisch anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt werden und stehen somit in Konkurrenz zu petrochemisch-basierten Duroplast-Formmassen sowie technischen Thermoplasten. Die mechanischen Eigenschaften und die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der entwickelten biobasierten Formmassen werden abschließend bewertet.
Ausbau der Bioökonomie in Deutschland
Das SKZ ist für die Synthese und Optimierung der biobasierten Harzsysteme sowie die Rezepturentwicklung und Compoundierung der Formmassen zuständig. Die Firma Süd-West-Chemie GmbH entwickelt einen Scale-up Prozess, während die Firma Baumgarten Automotive Technics GmbH einen Spritzgießprozess für die biobasierten Duroplast-Formmasse entwickelt und Demonstratorbauteile herstellt. Die Ergebnisse des Projektes bieten die Möglichkeit, petrochemisch basierte Duromere durch biobasierte Duroplaste zu ersetzen und tragen zum Ausbau der Bioökonomie bzw. biobasierten Wirtschaft in Deutschland bei.
Mehr Informationen zu duroplastischen Formmassen am SKZ
Mehr Informationen zur Baumgarten Automotive Technics GmbH
Mehr Informationen zur Süd-West-Chemie-GmbH
Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.
FSKZ e. V.
Friedrich-Bergius-Ring 22
97076 Würzburg
Telefon: +49 931 4104-0
https://www.skz.de
Gruppenleiter Vernetzte Materialien
Telefon: +49 (931) 4104-132
E-Mail: a.koeppel@skz.de
Scientist/Engineer
Telefon: +49 (931) 4104-375
E-Mail: h.bruce@skz.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 931 4104-197
E-Mail: p.lehnfeld@skz.de