
Grazia Vittadini startete ihre Karriere als Ingenieurin für das Eurofighter-Programm in Italien. 2000 wechselte sie zu Fairchild Dornier nach Oberpfaffenhofen, wo sie an Beanspruchungs- und Fertigkeitsanalysen für die Do 728 arbeitete. Von 2002 bis 2021 war Vittadini in verschiedene Positionen an unterschiedlichen Orten bei der Airbus Group SE aktiv. Sie war Design-Ingenieurin in Hamburg, begleitete von 2005 bis 2009 in Bremen den Produktionshochlauf und die Einführung des A380. Danach verantwortete sie als Leiterin die Großstrukturtests am Airbus-Standort Hamburg und leitete ab 2013 dort die Designentwicklung. 2014 übernahm Grazia Vittadini in Toulouse die Leitung der internen Revision bevor sie 2017 als Executive Vice President, Vorstandsmitglied und Entwicklungsleiterin zu Airbus Defense and Space wechselte. 2018 wurde Vittadini Chief Technology Officer und Mitglied des Airbus Gesamtvorstands (Executive Committee). Ab 2021 wechselte sie als CTO zu Rolls-Royce, bevor sie im Juli 2024 zum Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG berufen wurde. Dort verantwortet sie aktuell die Bereiche Technik, IT, Einkauf, Flottenmanagement, Nachhaltigkeit und Innovation.
Grazia Vittadini weist eine außerordentlich beeindruckende Karriere in der Luftfahrtindustrie auf, in der sie sowohl ihre technischen als auch ihre Management- und Führungsfähigkeiten unter Beweis gestellt hat. 2018 wurde sie als erste Frau zum Airbus CTO ernannt und war als Mitglied des Gesamtvorstands für die technische Entwicklung und Koordination des Konzerns zuständig. Eines ihrer erklärten Ziele war dabei die Überwindung fossiler Antriebstechnologien und die Entwicklung neuer Technologien für nachhaltiges Fliegen. Mit der bewussten Ausrichtung der Entwicklungsstrategie von Airbus auf einen nachhaltigen Luftverkehr hat Vittadini einen bedeutenden Beitrag sowohl zur Zukunftssicherung von Airbus im Speziellen als auch für die weitere gesellschaftliche Akzeptanz der Luftfahrt im Allgemeinen geleistet.
„Manfred Fuchs hat gezeigt, was es heißt, Zukunft nicht nur zu denken, sondern möglich zu machen. Ich glaube fest daran: Es gibt technische Lösungen – wenn wir den Mut haben, sie zu entwickeln und umzusetzen“, sagte Grazia Vittadini zur Ehrung.
Manfred-Fuchs-Ehrung
Die Manfred-Fuchs-Ehrung wurde 2020 von der DGLR ins Leben gerufen, um nicht nur technisch-wissenschaftliche Errungenschaften, sondern auch die dahinterstehenden und treibenden Managementleistungen zu würdigen. Sie richtet sich an eine Persönlichkeit für die Erbringung von herausragenden Leistungen auf nationaler oder internationaler Ebene auf den Gebieten Management, Führung und Unternehmertum in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Industrie der nationalen und internationalen Luft- und Raumfahrt. Hierzu zählen insbesondere innovatives, verantwortliches Handeln und Führen in Verbindung mit der konsequenten Umsetzung komplexer Projekte und Aufgaben. Namensgeber des Preises ist Manfred Fuchs, Gründer des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE.
Die Ehrung ist ein Glasquader mit einer 3D-Darstellung des Mondes. „Ich freue mich sehr, dass die DGLR die Manfred-Fuchs-Ehrung in Anerkennung der Leistungen meines Vaters als Raumfahrtpionier und Unternehmer an Frau Vittadini übergibt“, sagte Marco Fuchs, Sohn des 2014 verstorbenen Manfred Fuchs. „Seine visionären Ideen und sein Weitblick waren der Grundstein für den Erfolg von OHB und prägen uns bis heute. Er hatte immer den Traum, Deutschland und Europa zum Mond zu bringen. Der Mond war für ihn aber nicht nur ein Ziel, sondern auch ein Symbol für die unendlichen Möglichkeiten, die vor uns liegen. Die Gestaltung der Ehrung könnte daher nicht passender sein – auch als Sinnbild dafür, sich große Ziele zu setzen und mutig neue Herausforderungen anzunehmen.“
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