- „Grünstahl“ mit 95 Prozent geringerem CO2-Fußabdruck in der Produktion zahlt auf Dekarbonisierungsstrategie beider Unternehmen ein
- Nutzung recycelten Stahlschrotts leistet wichtigen Beitrag für das Ziel der Kreislaufwirtschaft
- „Grünstahl“ bald in verschiedenen Haushaltsgroßgeräten der BSH
Die BSH Hausgeräte GmbH, Europas größter Hausgerätehersteller, treibt die Dekarbonisierung ihrer Wertschöpfungskette mittels klimafreundlich produzierter Materialien weiter voran. Mit der Salzgitter Flachstahl GmbH – Tochterunternehmen der Salzgitter AG – wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ab 2025 aus einer neuen Produktionsroute „Grünstahl“ zu beziehen. Dieser wird über die neue wasserstoffbasierte Produktionsroute SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking erzeugt werden. Damit wird der CO2-Ausstoß in der Produktion schrittweise bis 2033 um 95 Prozent verringert.
Bereits seit 2021 bezieht die BSH erste Mengen „Grünstahl“ der Salzgitter Flachstahl GmbH mit einem um mehr als 66 Prozent niedrigeren CO2-Fußabdruck. Dieser Stahl wird bereits für die Produktion von Gehäusehalterungen von Waschmaschinen im polnischen BSH-Werk Lodz eingesetzt.
Nun folgt der nächste große Schritt des Hausgeräteherstellers, um die CO2-Emissionen in seiner Wertschöpfungskette deutlich weiter zu reduzieren. Die BSH und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben am 13. Januar 2023 eine Absichtserklärung unterschrieben, die ab 2025 große Volumina „Grünstahl“ mit jährlichen Steigerungen für den europäischen Markt vorsieht.
Das Besondere an diesem „Grünstahl“ ist das neue Produktionsverfahren, das die Salzgitter AG dafür anwenden wird. Mit dem Programm SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking hat die Salzgitter AG gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung die Grundlagen für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion geschaffen. Zentrale Elemente sind Strom aus erneuerbaren Quellen und dessen Einsatz in der Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse. Dieser grüne Wasserstoff wird die Kohle ersetzen, die derzeit noch im konventionellen Hochofenprozess verwendet wird. Möglich wird dies mithilfe sogenannter Direktreduktionsanlagen, in denen Eisenerz durch Wasserstoff direkt im festen Zustand zu Eisen reduziert wird. Bei dieser Technologie wird an Stelle von Kohlenstoffdioxid Wasserdampf ausgestoßen.
SALCOS® verfolgt damit die Carbon Direct Avoidance Strategie, um die Entstehung von CO2 in der Stahlerzeugung schon in der Produktion zu vermeiden. Insgesamt will die Salzgitter AG ihren CO2-Ausstoß so um 95 Prozent senken. Phillip Meiser, Vertriebsdirektor Salzgitter Flachstahl GmbH: „Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit BSH so zukunftsorientiert auszuweiten. Die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft kann nur in einem Netzwerk starker Partner gelingen, die dafür sorgen, dass der Markt für CO2-reduzierte Stahlprodukte stetig wächst.“
Bereits seit Ende 2020 entwickelt und fertigt die BSH an allen ihrer Standorte weltweit CO2-neutral. Für das Jahr 2030 hat sich das Unternehmen ein weiteres Nachhaltigkeitsziel gesetzt: „Im Vergleich zu 2018 wollen wir unsere indirekten Scope 3 CO2-Emissionen, die durch den Einkauf von Rohmaterialien und Teilen sowie durch die Hausgerätenutzung anfallen, um weitere 15 Prozent reduzieren. Einerseits bieten wir unseren Konsument:innen daher schon immer besonders energieeffiziente Produkte an. Andererseits prüfen wir aber auch ganz genau, wie man Prozesse verbessern kann, auf die wir keinen direkten Einfluss haben – zum Beispiel die Herstellung von Werkstoffen, die wir für unsere Geräte benötigen“, sagt Chief Operations Officer Lars Schubert von der BSH. „Daher freue ich mich, dass wir gemeinsam mit dem Salzgitter-Konzern die Verringerung von CO2-Emissionen in unserer Wertschöpfungskette entschieden vorantreiben.“
Ein weiterer positiver Effekt des neuen Produktionsverfahrens ist neben der Reduzierung von CO2-Emissionen, dass ein noch höherer Anteil von Stahlschrott genutzt wird. „Für die BSH ist die Wiederverwertung von Materialien und Geräten ein wichtiges Zukunftsthema, um die Verschwendung von Ressourcen und die Entstehung von Abfall zu vermeiden“, erläutert Lars Schubert. „Unser Ziel ist es, fit für eine Kreislaufwirtschaft zu sein.“ Deshalb bietet das Unternehmen auch zunehmend zirkuläre Geschäftsmodelle an, bei denen Hausgeräte gemietet oder gemeinschaftlich genutzt werden. Nach der Nutzung werden die Geräte zurückgenommen, für eine erneute Nutzung wiederaufbereitet und zum Ende des Produktlebenszyklus umweltschonend recycelt. Dies entspricht auch der Konzernstrategie der Salzgitter AG mit einer Ausrichtung auf die Circular Economy.
Über die BSH
Die BSH Hausgeräte GmbH ist mit einem Umsatz von rund 15,6 Mrd. Euro im Jahr 2021 und 62.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein weltweit führendes Unternehmen der Hausgerätebranche. Zum Markenportfolio des Konzerns gehören neben zwölf bekannten Hausgerätemarken wie Bosch, Siemens, Gaggenau und Neff auch die Ökosystemmarke Home Connect sowie verschiedene Servicemarken, darunter Kitchen Stories. Die BSH produziert in 41 Fabriken und ist in rund 50 Ländern vertreten.
Die BSH ist ein Unternehmen der Bosch-Gruppe.
Die Salzgitter AG ist einer der führenden deutschen Stahl- und Technologiekonzerne.
Als Vorreiter in der Circular Economy fokussieren wir uns auf die nachhaltige Innovation und Transformation unserer Produkte und Prozesse in den Geschäftsbereichen Stahlerzeugung, Stahlverarbeitung, Handel und Technologie.
Mit unserer Strategie „Salzgitter AG 2030“ und dem Grundsatz „Pioneering for Circular Solutions“ setzen wir neue Maßstäbe in der Industrie. Unsere Ansprüche werden durch starke Initiativen und Programme wie SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking verwirklicht. Mit Partnerschaften und in Netzwerken treiben wir die Weiterentwicklung hin zu einer Circular Economy aktiv voran.
Mit rund 25.000 Mitarbeitern weltweit in 150 nationalen und internationalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften werden wir unserem globalen Anspruch an Wachstum, Profitabilität und unserer Vorreiterposition gerecht. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschafteten wir bei einer Rohstahlkapazität von 7 Mio. t rund 10 Mrd. Euro Außenumsatz.
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