
TDD – Test Driven Development
Der erste Schritt, um Unit-Tests in ABAP zu implementieren, ist das Anlegen einer globalen Klasse. Hier implementieren wir später die Logik. Anschließend wird zu dieser Klasse eine Testklasse angelegt. Dort müssen die einzelnen Unit-Tests in Form von Methoden implementiert werden, um die – noch nicht vorhandene Logik – zu testen. In diesem Tutorial nutzen wir Eclipse, da es vieles vereinfacht und sehr gute Funktionen zur Erstellung von Unit-Tests bietet. Außerdem schreiben wir in diesem Tutorial test-driven. Das bedeutet, dass wir den Test vor der Logik schreiben.
Das erklären wir am besten an einer Beispielaufgabe:
Die Aufgabe lautet, wie folgt: Erstellen Sie eine Klasse mit einer Methode, die überprüft, welche Prüfvariante für ein Material mit einer bestimmten Materialart anfällt.
Eingabewert
- MTART
Mögliche Eingabewerte sind:
- HALB
- FERT
- PROD
- HAWA
- …
Mögliche Rückgabeparameter:
- N – Keine Prüfung
- V – Vollständige Prüfung
- S – Schnelle Prüfung
Geschäftslogik:
Für die Ermittlung der Prüfmethode gelten folgende Regeln:
(Grafik 1)
Anmerkung: Die Logik, die wir auf Grund der erdachten Anforderungen implementieren ist sehr simpel. Man könnte meinen, dass es sinnlos ist, Unit Tests für so eine einfache Logik zu erstellen. Im „echten Leben“ sind jedoch wahrscheinlich mehr Eingabeparameter sowie andere Umstände vorhanden, so dass die Logik deutlich komplizierter wird. Für dieses Tutorial verwenden wir bewusst ein simple Logik, um ein Grundverständnis für Unit Tests zu demonstrieren.
Anlage einer neuen globalen Klasse
Die Klasse, die die Ermittlungen durchführen soll, legen wir in Eclipse an:
(Grafik 2)
Diese Klasse bleibt erst einmal leer. Wir implementieren die Logik zu einem späteren Zeitpunkt.
(Grafik 3)
Anlegen der Testklasse
Um eine Testklasse anzulegen, nutzen wir die Registerkarte „Test Classes“, die sich unter dem Quelltextfenster befindet.
(Grafik 4)
Nach der Eingabe von test und der Tastenkombination STRG + space wird von Eclipse das Template testClass zur Implementierung einer Testklasse angezeigt.
(Grafik 5)
Nach Bestätigung der Auswahl testClass und Benennung der lokalen Testklasse wird der folgende Quelltext generiert:
(Grafik 6)
Implementieren der ersten Testmethode
An dieser Stelle werden wir jetzt unsere erste Testmethode schreiben. Erst danach implementieren wir die dazugehörige Logik in die eigentliche Methode. Nach der Regel Materialart „HALB“ sollte das Ergebnis „V“ sein, deshalb sollte darauf geachtet werden auch nur diese zu testen und die Testmethode entsprechend zu benennen.
Um einen einfachen Unit-Test zu implementieren, benötigen wir die Klasse CL_ABAP_UNIT_ASSERT und in diesem Fall deren Methode ASSERT_EQUALS. Mit dieser Methode prüfen wir, ob das erwartete Ergebnis mit dem Ergebnis übereinstimmt, dass die Methode liefert.
An dieser Stelle legen wir durch Vorwärtsdeklaration mit Hilfe von STRG+1 und Create Method die Methode RETURN_CHECK_VARIANT an, in die wir im weiteren Verlauf des Tutorials die Logik implementieren werden.
(Grafik 7)
Die Methode RETURN_CHECK_VARIANT erhält den Eingabeparameter I_MTART sowie den Rückgabeparameter R_RESULT (Prüfvariante).
Der erste Test
Wir sind soweit und können nun den ersten Test durchführen. Dazu verwenden wir die Tastenkombination STRG + SHIFT + F10. Die Testmethode wird an dieser Stelle nicht erfolgreich sein, da die zu testende Methode noch leer ist. Dennoch führen wir den Test zur besseren Veranschaulichung des Beispiels durch:
(Grafik 8)
Im Failure Trace lässt sich jetzt gut ablesen, was als Testergebnis erwartet wurde und was die überprüfte Methode tatsächlich zurückgibt.
“Fehlerbehebung”
Wie wir nun durch die Ausführung des Unit Tests festgestellt haben, ist unser Test fehlgeschlagen. Also ergreifen wir die Gelegenheit: Let’s fix the bug!
Es geht also zur ersten Logik unserer eigentlichen Klasse, die wir unten in der Registerkarte Global Class wiederfinden.
Zuvor hatten wir die Methode RETURN_CHECK_VARIANT angelegt. In diese implementieren wir nun unsere Logik, um den Test zu bestehen:
(Grafik 9)
Ein erneuter Aufruf der Unit Tests zeigt, dass nun das korrekte Ergebnis:
(Grafik 10)
Prinzipiell ist es wichtig zu beachten, dass die Tests den Quelltext der gesamten Methode abdecken (100 % Testabdeckung). Die Überprüfung der Testabdeckung kann über das Menü ganz rechts im ABAP unit View über Rerun with Coverage aufgerufen werden:
(Grafik 11)
Die Quellcodezeilen, die bei der Ausführung der Tests durchlaufen werden, werden in Eclipse durch grüne Markierungen kenntlich gemacht:
(Grafik 12)
Auf dieser Basis kann man jetzt arbeiten und weitere Tests für Materialarten PROD, FERT und z.B. HAWA zu implementieren, bis die gesamte geforderte Geschäftslogik in der globalen Klasse abgebildet wurde.
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