Mehr Stabilität, höhere Netzauslastung, weniger Redispatch: 50Hertz nimmt Hamburger Phasenschieber in Betrieb

  • Phasenschieber dienen der besseren Lastflusssteuerung. So werden Leitungen höher ausgelastet, Netzengpässe reduziert und mehr Erneuerbare Energien in die Stromversorgung integriert.
  • Allein in den vergangenen drei Monaten konnte durch die Phasenschieber im Probebetrieb so viel Strom mehr transportiert werden, wie 130.000 Haushalte in einem Jahr verbrauchen.
  • Zeitgleich mit dem Bau der neuen Anlagen wurde das Umspannwerk Hamburg Ost im laufenden Betrieb grundlegend modernisiert.

Im Umspannwerk Hamburg Ost hat heute der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz in Anwesenheit der Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, Barbie Kornelia Haller, und des Senators in der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Jens Kerstan, sowie weiterer Ehrengäste, vier Phasenschiebertransformatoren (PST) in Betrieb genommen. Die PST dienen der besseren Lastflussteuerung. Dadurch können Stromleitungen höher ausgelastet und mehr Erneuerbare Energien in das Stromnetz integriert werden.

Das 50Hertz Umspannwerk Hamburg Ost bildet einen strategisch wichtigen Netzknoten, an dem sowohl mehrere Leitungen des Übertragungsnetzes als auch Übergabepunkte zum Hamburger Verteilnetz zusammenlaufen. Indem sie zur Auflösung von Netzengpässen beitragen, spielen die vier Phasenschieber in Hamburg Ost künftig eine wichtige Rolle beim Transport der Erneuerbaren Energien aus dem Norden in die Hansestadt und in die Lastzentren im Süden Deutschlands. Sie ermöglichen die Höherauslastung der Leitungen. Dadurch müssen Windenergieanlagen vor allem in Schleswig-Holstein seltener abgeschaltet werden. Der Einsatz der PST spart in den kommenden Jahren Redispatchkosten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro. Außerdem sorgt die bessere Lastflusssteuerung für mehr Stabilität im Stromnetz im Großraum Hamburg.

Die vier PST wurden in zwei Schritten in Betrieb genommen. Die ersten beiden PST sind bereits seit November 2022 am Netz. Zwei weitere PST befinden sich seit Anfang Juni im Probe- und seit heute im vollständigen Betrieb. In den vergangenen knapp drei Monaten haben die vier PST bereits dafür gesorgt, dass zusätzlich 450GWh Strom über das Übertragungsnetz von 50Hertz transportiert werden konnten. Diese Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch von 130.000 Haushalten. Durch die erhöhte Windstromeinspeisung werden die PST gerade in den Herbst- und Wintermonaten ihr volles Potenzial entfalten. 

Barbie Kornelia Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur: „Die Inbetriebnahme der Phasenschieber zeigt: Der Netzausbau in Deutschland nimmt weiter an Fahrt auf. Jeder neue Leitungskilometer und jede Maßnahme, die der Höherauslastung der Stromnetze dient, ist Teil einer Erfolgsgeschichte, die uns weiter in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung bringt. Für die Bundesnetzagentur ist entscheidend, dass wir bei den Genehmigungen für den Netzausbau mehr Tempo machen. Gerade durch politische Entscheidungen und gesetzliche Maßnahmen in den letzten beiden Jahren sind wir hier erheblich weitergekommen.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Erneuerbare Energien müssen fossile Brennstoffe in unserer Strom- und Wärmeerzeugung so schnell wie möglich ersetzen – für Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Damit wir unsere ehrgeizigen Klimaziele erreichen können, muss aber auch unsere Netzinfrastruktur fit für die Zukunft sein. Sie ist ein Eckpfeiler der Energiewende. In Hamburg erzeugen wir unseren Strom zunehmend dezentral, während zugleich der Strombedarf durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien wie Elektromobilität und Wärmepumpen steigt. Phasenschiebertransformatoren optimieren die Netzauslastung, integrieren Strom aus Erneuerbaren besser ins Stromnetz und gewährleisten so eine zuverlässige Stromversorgung. Das macht sie zu einem grundlegenden Baustein für das Gelingen der Energiewende in unserer Region."

Stefan Kapferer, 50Hertz CEO: „Ein hoher Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch und ein volkswirtschaftlich effizienter Netzausbau sorgen für eine breite und nachhaltige Stabilisierung der Strompreise. Die Phasenschiebertransformatoren in Hamburg zeigen, wie gerade auch punktuelle Maßnahmen für eine bessere Auslastung des bestehenden Netzes sorgen. Wir müssen daher alles mobilisieren, was zur Höherauslastung der Netze und zur Senkung der Redispatchkosten beiträgt. Das Beispiel zeigt zudem, wie durch eine pragmatische länderübergreifende Zusammenarbeit von Behörden, Partnerunternehmen und 50Hertz Mitarbeitenden ein Netzausbauprojekt selbst unter Pandemiebedingungen zügig realisiert werden kann. Dafür danke ich allen Beteiligten“. 

Bei PSTs handelt es sich um elektrotechnische Betriebsmittel mit einem Gewicht von jeweils über 800t und Ausmaßen von jeweils ca. 13m Höhe, 25m Länge und 12m Breite. Die vier PST in Hamburg wurden von der Bundesnetzagentur im Netzentwicklungsplan Ende 2017 bestätigt. Innerhalb weniger Jahre wurden sie im Zuge einer umfassenden Modernisierung des Umspannwerks Hamburg Ost geplant, genehmigt und installiert. Das Umspannwerk war während der Baumaßnahmen ununterbrochen in Betrieb. 

Über die 50Hertz Transmission GmbH

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern – das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet wollen wir bis zum Jahr 2032 übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.

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