Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte schärft Profil

Kaum ist der Umzug der GIN-Geschäftsstelle von Ostfildern nach Köln erfolgreich abgeschlossen, stellen die Vorsitzenden Kay-Ebe Schnoor und Oliver Amandi auch schon die Weichen Richtung Zukunft: Die gemeinsame Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und des Interessenverbandes Nagelplatten, die Ende April im Kasseler Kongress-Hotel La Strada stattfand, gab für eine ganze Reihe ambitionierter Projekte grünes Licht. Beschlossen wurde unter anderem, mit wissenschaftlichen Instituten und Technischen Hochschulen noch enger zusammenzuarbeiten, das Engagement sowohl in der nationalen als auch internationalen Normungsarbeit zu intensivieren und mit anderen holzwirtschaftlichen Verbänden strategische Allianzen einzugehen.  

„Wir müssen unser Profil schärfen, um von der Bauwirtschaft als leistungsstarke Anbietergemeinschaft und maßgeblicher Branchenverband besser wahrgenommen zu werden. Dazu gehört, dass wir bei unseren Mitgliedsfirmen regelmäßig Wirtschaftsdaten erheben und auswerten. Auf dieser Basis wollen wir zielgerichtet Einfluss auf die Meinungsbildung über das Holzverbindungsmittel Nagelplatte sowie Tragwerkskonstruktionen mit Nagelplattenbindern nehmen. Überdies wollen wir verstärkt unsere breitgefächerte Expertise im Tragwerksbau in die Ausgestaltung baurechtlicher Bestimmungen, technischer Normen und Regeln einbringen, um jedem GIN-Mitglied das Agieren im Markt spürbar zu erleichtern“, postulierte der 1. GIN-Vorsitzende Kay-Ebe Schnoor in seiner Eröffnungsrede.

Die Geschäftsstelle hat daher die Erfassung und statistische Aufbereitung von Firmendaten durch einen externen Dienstleister veranlasst. Über die Ergebnisse der Erhebungen und Schlussfolgerungen wollen die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und der Interessenverband Nagelplatten zu gegebener Zeit auch in den branchenrelevanten Medien berichten.

Konkrete Ziele, spannende Projekte, neue Allianzen

„Bei allem, was wir als Verband ab heute in die Wege leiten, muss es darum gehen, unseren Mitgliedern neue Perspektiven zu eröffnen und einen möglichst konkreten Vorteil zu bieten. Diese Nutzenstiftung soll sich zum Beispiel in Form technischer Problemlösungen als Qualitätsvorsprung gegenüber verbandsexternen Wettbewerbern bemerkbar machen.“, hob Oliver Amandi hervor, Geschäftsleiter des Nagelplattenherstellers MiTek Industries in Köln und 2. Vorsitzender des GIN.

Nach seinen Worten zählen dazu beispielsweise * Aktivitäten auf allen Ebenen des Normungswesens – die GIN ist mit Sitz und Stimme in 16 (!) nationalen und europäischen Gremien vertreten –, * die Organisation jeweils eigener Schulungen für Tragwerksmonteure, Güteprüfer und Baustellenüberwacher, * die Erarbeitung praxisgerechter Kriterien für die Eigen- und Fremdüberwachung, * die Information der Öffentlichkeit über besondere Stärken der Nagelplattenbinderbauweise, * der Transfer wissenschaftlicher Forschungsresultate in die gelebte Baupraxis * oder auch die Ausarbeitung technischer Übersetzungen von Fachtexten zu Informations- und Dokumentationszwecken.

Permanente Qualitätsoffensive

Für Marko Pfeiffenberger, Geschäftsführer des Nagelplattenbinderherstellers Skandach Holzindustrie aus Bördeaue bei Magdeburg und Obmann des Güteausschusses (GA), sollten die Gütegemeinschaft und der Interessenverband von Außenstehenden wie auch von den Mitgliedern als „permanente Qualitätsoffensive im Tragwerksbau“ wahrzunehmen sein: „Wir kennen und kommentieren jetzt schon die bevorstehenden Änderungen des EC-5, was zunächst einmal ein schöner Wissensvorsprung ist. Der konkrete Mehrwert für unsere Mitglieder resultiert daraus, dass der Verband auf die Ausgestaltung künftiger Bestimmungen frühzeitig Einfluss nehmen und sich jedes Unternehmen umso besser auf die neuen Anforderungen einstellen kann. Tragwerksanbieter hingegen, die der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und dem Interessenverband Nagelplatten nicht angehören, erfahren von den Neuerungen oft erst sehr viel später und müssen dann mit dem klarkommen, was auf sie zukommt.“, umriss Pfeiffenberger den Nutzen der Mitgliedschaft im GIN.

Weiterhin hob der Obmann des Güteausschusses hervor, dass die Prüfung zur Erlangung des RAL-Gütezeichens 601 Nagelplattenprodukte (Teil 1: Herstellung; Teil 2: Montage) für alle GIN-Mitglieder im Verbandsbeitrag enthalten ist. Überdies erarbeitet der Güteausschuss aktuell eine Verbandsempfehlung zur CE-Kennzeichnung von Nagelplattenprodukten, in die die Expertise der GIN-Mitglieder einfließen wird.

Wer nicht drin ist, spielt nicht mit

Auf die zunehmende Wichtigkeit der Normungsarbeit wies auch Konrad Meier hin, Repräsentant des Nagelplattenherstellers Wolf System aus Scharnstein/Österreich und Obmann im Technischen Ausschuss (TA) der GIN. Er führte aus, dass 2021 insgesamt 28 Normenausschuss-Sitzungen mit GIN-Beteiligung stattfanden. Nach seiner Einschätzung wird der zu leistende Arbeits- und Zeitaufwand weiter steigen, da 2028 die Löschung aller DIN-Normen ansteht und ab dann in der EU einheitlich nur noch europäische Normen gelten. „Wir müssen jetzt handeln, wenn wir maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige europäische Normung nehmen wollen!“, lautete sein Fazit.

Härtetests bei 95 % Luftfeuchtigkeit und 60 °C

„Grundlage aller Stellungnahmen der Gütegemeinschaft und des Interessenverbandes zu technischen Sachverhalten müssen nachprüfbare Fakten sein.“, unterstrich Jochen Meilinger, Geschäftsführer des Nagelplattenbinderherstellers Meilinger Holzbau aus Dietfurt/Oberpfalz und Amtsvorgänger Kay-Ebe Schnoors an der Verbandsspitze. Meilinger referierte in Kassel über wissenschaftliche Labor-Untersuchungen der TU Braunschweig zur Langzeit-Tragfähigkeit von Nagelplattenverbindungen unter extremen Klimabedingungen. Die erfreulichen Ergebnisse der am Institut von Prof. Dr.-Ing. Mike Sieder durchgeführten Härtetests sind im sog. iTUBS-Forschungsbericht zusammengefasst und stehen ausschließlich GIN-Mitgliedern zur Verfügung.

Ehre, wem Ehre gebührt

Wie auf Jahreshauptversammlungen üblich, wurden in Kassel auch die Rechenschaftsberichte von Vorstand und Geschäftsleitung diskutiert, die Kassenführung 2021 für ordnungsgemäß befunden und der Verbandsetat für 2022 genehmigt. Nachdem sämtlichen Verbandsorganen Entlastung erteilt worden war, nutze Kay-Ebe Schnoor die Gelegenheit, sich im Namen der Gütegemeinschaft und des Interessenverbandes sehr herzlich bei Theo Schönhoff für 20 Jahre konstruktive Mitarbeit im Technischen Ausschuss und wertvolle Kontakte zur TU Braunschweig und weiteren Hochschulen zu bedanken. Schönhoff – bescheiden, wie er ist – erwiderte den Dank mit den Worten: „Es war mir eine Ehre und zumeist auch eine Freude. Der TA wird gebraucht!“

European Green Deal

Live zugeschaltet aus Berlin war die Leiterin des Hauptstadtbüros des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF): Sophie von Minckwitz gab als kenntnisreiche Gastrednerin Einblicke in das Zustandekommen von Parlamentsbeschlüssen und die Möglichkeiten im Lobbyregister eingetragener Verbände, auf die Inhalte von Gesetzesentwürfen Einfluss zu nehmen. Im Zuge ihres Impulsvortrags über die Rolle des Holz- und Fertigbaus in Politik und Wirtschaft attestierte von Minckwitz industriell vorgefertigten Holzbauteilen wachsende Absatzchancen. Aufgrund sich wandelnder Rahmenbedingungen (zunehmender Fachkräftemangel, klimatische Veränderungen, Höhergewichtung regenerativer Energien, Priorisierung des Bauens mit Holz etc.) ist ihr zufolge davon auszugehen, dass für den Tragwerksbau Nagelplattenbinder von Bauunternehmen und insbesondere von Fertighausherstellern noch stärker nachgefragt werden. Dieser Entwicklung kommen EU-Gesetzgebungsvorhaben zupass, die zum Beispiel auf eine kontinuierliche Senkung der CO2-Emissionsgrenzwerte abzielen und dadurch implizit die Nutzung von Holzprodukten am Bau forcieren. Dies wird an der Europäischen Richtlinie für Gesamtenergieeffizienz für Gebäude (EPBD) deutlich, die für jeden Neubau die Berechnung und Offenlegung der während des gesamten Lebenszyklus‘ entstehenden CO2-Emissionen fordert. Das Inkrafttreten ist bei großen Gebäuden mit mehr als 2000 m² Wohn- bzw. Nutzfläche für 2027 geplant, für ausnahmslos alle Neubauten in Europa soll die EPBD-Richtlinie dann ab 2030 gelten.

Geschäftsstellenumzug erfolgreich abgeschlossen

„Alles in allem war 2021 für den Holzbau ein gutes Jahr.“, resümierte Paul Schüle, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zimmererverbandes Holzbau Baden-Württemberg. Schüle, der in Kassel Hauptgeschäftsführer Konstantin zu Dohna vertrat und den GIN-Geschäftsbericht des Vorjahres vortrug, verwies unter anderem auf die bundesweit enorm gestiegene Holzbauquote: „Über 20 Prozent im Neubausektor sind fürwahr ein klasse Ergebnis, an dem die Nagelplattenbinderbranche ihren Anteil hat.“

GIN-Vorsitzender Kay-Ebe Schnoor dankte Paul Schüle und dem gesamten Team der Mehrverbändegeschäftsstelle in Ostfildern für den stets hervorragenden Support, den die Gütegemeinschaft und der Interessenverband während der letzten zehn Jahre erfahren durften: „Auch bei unserem Umzug nach Köln haben Sie uns in beispielloser Weise unterstützt, wofür wir uns Ihnen sehr verbunden fühlen.“ 

Die neue Adresse der Verbandsgeschäftsstelle: Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V. (GIN) c/o MiTek Industries, Schanzenstr. 23, 51063 Köln, Fon 08 00/711 23 96, Mail GIN@nagelplatten.de, Web https://www.nagelplatten.de

Achim Dathe, Stuttgart

Termine

Die nächste Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und des Interessenverbandes Nagelplatten findet auf Einladung des GIN-Mitgliedsunternehmens Knauf am 30. und 31. März 2023 in Iphofen/Bayern statt. Ein Thema neben anderen dürfte dort der Auftritt des Verbandes und seiner Mitglieder auf der beliebten Fachmesse Dach+Holz in Stuttgart sein, die im Januar 2024 Gelegenheit zur Präsentation zeitgemäßer Wände, Dachtragwerke und Geschossdecken mit Nagelplattenverbindungen bietet.

GIN – Gütegemeinschaft und Interessenverband

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