Lager, Kommissionierung, Transport: Schnelltest zur Systemauswahl

Hochregal- oder Bodenlager? Kommissionierung durch Menschen oder Roboter? Transport per Hubwagen, Gabelstapler oder mit einem Fahrerlosen Transportsystem? Unternehmen können jetzt ganz einfach herausfinden, welche Techniken sich für ihr Lager am besten eignen – mit einem Software-Demonstrator, den Wissenschaftler am Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH entwickelt haben und den sie kostenlos zum Download zur Verfügung stellen.

Schnelltest zur Systemauswahl statt aufwendiger Recherche oder Beratung: Mit dem Software-Demonstrator des IPH können Unternehmen Zeit und Geld sparen. Das Excel-Tool ist im Forschungsprojekt „WALaTra“ entstanden, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert wurde, und steht ab sofort unter walatra.iph-hannover.de kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Unternehmen können mit dem Software-Demonstrator herausfinden, welches Lager-, Kommissionier- und Transportsystem am besten für sie geeignet ist. „Wir wollen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung bieten“, sagt Projektleiterin Maren Müller. „Denn die vielen unterschiedlichen Systeme mit ihren Vor- und Nachteilen sind schwer zu überblicken.“

Für die Lagerung eignet sich beispielsweise ein Bodenlager, wenn das Unternehmen viele gleichartige Produkte herstellt, die sich gut stapeln lassen. Ein Hochregallager spart Platz – allerdings benötigt das Unternehmen dann ein Transportsystem, um die Paletten ins Regal zu stellen. Transportieren lassen sich Waren per Förderband vollautomatisch, aber auch auf starren Wegen. Gabelstapler sind wesentlich wandlungsfähiger, jedoch müssen Menschen am Steuer sitzen. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind sowohl wandlungsfähig als auch automatisiert, eignen sich aber wegen der hohen Anschaffungskosten nicht für jedes Unternehmen. Zur Kommissionierung können Unternehmen Mitarbeiter einstellen und ihnen gegebenenfalls technische Hilfsmittel zur Verfügung stellen, etwa Pick-by-Light- oder Pick-by-Voice-Systeme. Oder sie entscheiden sich für eine vollautomatische Kommissionierung durch Roboter.

„Welches System sich am besten eignet, hängt davon ab, welchen Grad an Wandlungsfähigkeit und Automatisierung das Unternehmen benötigt“, sagt Maren Müller. Die Wirtschaftsingenieurin hat im Forschungsprojekt etwa 20 Lagersysteme, 20 Transportsysteme und 20 Kommissioniersysteme charakterisiert und in einen Software-Demonstrator eingepflegt.

Der Software-Demonstrator ist so aufgebaut, dass Unternehmen ihn ohne Vorkenntnisse nutzen können. Infotexte führen durch einen umfangreichen Fragenkatalog. Der Nutzer muss beispielsweise Lagerdaten eingeben und Fragen zum Produktportfolio beantworten – etwa, welche Produkte das Unternehmen in welcher Stückzahl herstellt, wie groß und schwer diese sind, wie schnell sich die Art der Produkte wandelt, ob das Unternehmen wachsen will und vieles mehr. Anhand der eingegebenen Daten filtert der Software-Demonstrator die geeignetsten Systeme heraus. Ein Beispiel: Stellt das Unternehmen besonders schwere Produkte her, lassen sich diese weder von Menschenhand noch mit einem kleinen FTS transportieren – dann sind Gabelstapler wahrscheinlich die sinnvollste Lösung.

Der Software-Demonstrator schlägt dem Nutzer jeweils ein Lager-, Kommissionier- und Transportsystem vor und gibt detaillierte Steckbriefe aus – mit Informationen zu Anschaffungskosten, Wartungsaufwand und vielem mehr. Welche Systeme die Software verworfen hat und aus welchen Gründen, kann sich der Nutzer ebenfalls anzeigen lassen. „Uns ist es wichtig, dass Unternehmen die Auswahl nachvollziehen können“, sagt Müller.

Der kostenfreie Software-Demonstrator hilft sowohl Unternehmen, die ein Lager-, Kommissionier- oder Transportsystem neu anschaffen wollen, als auch Unternehmen, die herausfinden wollen, ob ihre aktuell genutzten Systeme noch optimal geeignet sind. Denn oftmals werden seit Jahrzehnten dieselben Techniken eingesetzt, obwohl sich die Produktion inzwischen stark gewandelt hat. Oder es stehen neue Systeme zur Verfügung, deren Nutzen Unternehmen noch nicht einschätzen können.

„Ein Tool, mit dem wir herausfinden können, inwieweit wir uns automatisieren sollten, ist für uns von enormer Bedeutung. Damit können wir in Zukunft bessere Entscheidungen treffen“, sagt Oliver Kilian, Logistikleiter bei der Georg Ebeling Spedition GmbH, einem von zehn Unternehmen, mit denen das IPH im Forschungsprojekt zusammengearbeitet hat.

Dank der Forschungsergebnisse sparen Unternehmen Zeit und Kosten bei der Systemauswahl. Sie müssen weder aufwendig recherchieren, um verschiedene Systeme miteinander vergleichen zu können, noch eine kostenpflichtige Beratung in Anspruch nehmen. Stattdessen liefert der Software-Demonstrator des IPH eine schnelle und objektive Ersteinschätzung – kostenfrei und unabhängig.

Über die IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gemeinnützige GmbH

Das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gemeinnützige GmbH forscht und entwickelt auf dem Gebiet der Produktionstechnik. Gegründet wurde das Unternehmen 1988 aus der Leibniz Universität Hannover heraus. Das IPH bietet Forschung und Entwicklung, Beratung und Qualifizierung rund um die Themen Prozesstechnik, Produktionsautomatisierung, Logistik und XXL-Produkte. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen aus den Branchen Werkzeug- und Formenbau, Maschinen- und Anlagenbau, Luft- und Raumfahrt und der Automobil-, Elektro- und Schmiedeindustrie.
Das Unternehmen hat seinen Sitz im Wissenschaftspark Marienwerder im Nordwesten von Hannover und beschäftigt aktuell ca. 70 Mitarbeiter, etwa 30 davon als wissenschaftliches Personal.

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